Das Ende des Zweiten Weltkriegs jährt sich heuer zum 60. Mal. Aus diesem Anlass haben der Pinkafelder Fotograf Andreas Bruckner und der Großpetersdorfer PR-Manager Ronni Gollatz eine interessante Dokumentation über burgenländische Zeitzeugen gestaltet. Acht Geschichten geben einen vielseitigen Einblick in die Geschehnisse der damaligen Zeit. „Diese Menschen treffen zu dürfen ist eine Gnade, die unserer Generation als letzter zuteil wird“, bringt es Ronni Gollatz auf den Punkt.

Die Zeitzeugen berichten beispielsweise vom Kriegseinsatz als Marinesoldat, von Erlebnissen in Stalingrad und der Normandie vor der Invasion bis hin zum Massaker von Deutsch Kaltenbrunn. „Wir haben auch drei Frauen aus Klostermarienberg getroffen, die den Einmarsch der Roten Armee hautnah erlebt haben“, erzählt Andreas Bruckner. „Alle Zeitzeugen waren tief bewegt als sie ihre Erlebnisse schilderten. Diese tiefe Emotion werden durch die Bilder wiedergegeben“, sagt der Fotograf.

Obwohl viele Ereignisse über die die Zeitzeugen erzählten, bereits mehr als 60 Jahre zurückliegen, sind die Texte sehr detailliert und geben ein greifbares Bild über die Geschehnisse.

Die Dokumentation wird in den kommenden Wochen in vielen burgenländischen Schulen gezeigt. Das Besondere: Der Historiker Dr. Herbert Zechmeister, derzeit ohne feste Anstellung, wird die Ausstellung begleiten, Zusammenhänge erklären und Fragen beantworten. „Dadurch stellen wir sicher, dass die Schüler von unserer Dokumentation noch stärker profitieren“, ist sich Ronni Gollatz, der das Konzept und die Texte erarbeitet hat, sicher.

Unterstützt wird das Projekt von renommierten Partnern: Dem Kulturreferat der Landesregierung, dem Landesschulrat, dem Arbeitsmarktsvervice, dem ORF sowie den Firmen Beschriftungen Barabas und OMV Pomper in Oberwart.

"Im heurigen Jubiläumsjahr gedenken wir einer Zeit, die für viele Burgenländer von Entbehrungen und vom Wiederaufbau geprägt war. Wir wollen aber dabei nicht jene Jahre außer Acht lassen, die dazu geführt haben, dass tausende Menschen ihr Leben opferten und unser Land von den Alliierten befreit werden musste. Die Wichtigkeit dieses Projekts liegt darin, dass Schüler anhand der Erinnerungen von Zeitzeugen in die Thematik eingeführt werden, um darüber nachzudenken und zu diskutieren", argumentiert Kulturlandesrat Helmut Bieler.

Der amtsführende Präsident des Landesschulrats für das Burgenland Mag. Dr. Gerhard Resch: "Einzigartig an diesem Projekt ist, dass eigentlich acht Zeitzeugen gleichzeitig in die Schulen kommen. Ich bin davon überzeugt, dass die Schülerinnen und Schüler im Burgenland von dieser Wanderdokumentation viel lernen und beeindruckt sein werden."

ORF Landesdirektor Karlheinz Papst: "Der ORF Burgenland widmet sich in all seinem Programmen den Jubiläen des heurigen Jahres. '1945- 2005.Kriegserinnerungen und ihre Gesichter' ist ein Bestandteil des Engagements des Landesstudio Burgenland im Jahr 2005. Dass diese Ausstellung künftig in burgenländischen Schulen zu sehen sein wird, freut mich ganz besonders."

Mag. Helene Sengstbratl, Landesgeschäftsführerin des AMS Burgenland: "Auch das AMS hat einen Weg gesucht, um diese innovative Idee zu unterstützen. Es freut mich besonders, dass uns das in Form eines geförderten Arbeitsplatzes gelungen ist."

Thomas Barabas, Geschäftsführer von „Grafik und Beschriftungen Barabas“: Die Initiatoren stellten hohe qualitative Ansprüche hinsichtlich Druckqualität. Dennoch wird die Dokumentation an über 20 verschiedenen Orten zu sehen sein. Diese beiden Bedingungen zu erfüllen war nicht einfach. Mit der nunmehr gefundenen Lösung haben wir letztlich alle Ansprüche optimal erfüllt und unsere Flexibilität einmal mehr unter Beweis gestellt.“